Oldenburg: Bürogebäude und Produktionshalle

Foto © Röben

Im Süden von Oldenburg wurde vor kurzem ein Produktionsstandort für hochwertige Präzisionsmaschinen erweitert. Auf dem vorhandenen Firmengrundstück im Stadtteil Kreyenbrück in unmittelbarer Nähe zum Osternburger Kanal hat das Unternehmen seine gesamte Herstellungskette und Software-Entwicklung unter einem Dach konzentriert.

 

Aufgrund des stetigen Wachstums hatte die Geschäftsführung bereits 2001 entschieden, die ursprüngliche Betriebsfläche zu erweitern. Kurz darauf wurde schließlich das Oldenburger Architekturbüro Knetemann + Partner damit beauftragt, eine auf dem Nachbargrundstück liegende ehemalige Wartungshalle für Panzerfahrzeuge der Bundeswehr zu einer modernen Produktionshalle umzubauen und zu erweitern. 

Eine parallel zur Halle verlaufende Flurzone erschließt dabei einen ebenfalls neu errichteten Büro-, Sozial- und Kantinenbereich. Direkt neben dieser Produktionshalle - und getrennt nur durch eine werkseigene Zulieferstraße, die vom Eingangstor an der Straße „An der Kolckwiese“ in Ost- West-Richtung verläuft -, wurde die Betriebsfläche des Unternehmens inzwischen durch einen zweiten Erweiterungsbau ergänzt. Die durch die Hamburger HS-Architekten um Holger Schmidt entwickelte neue Montage- und Produktionshalle mit integriertem Verwaltungstrakt führt das bestehende Gebäudeensemble in Richtung Norden fort und greift dabei ganz bewusst die markante Gestaltung des 2001 fertig gestellten ersten Erweiterungsbaus auf.

Homogener Gesamteindruck
Beide Bauabschnitte wurden in Stahlbeton-Fertigteilbauweise mit einem vorgesetzten Sichtmauerwerk aus roten Klinkern errichtet. Und wie der erste Erweiterungsbau wurde auch die Objekterweiterung der HS-Architekten mit einer aufsteigenden Gebäudekante mit einem großzügig verglasten, zur Straße hin orientierten Eingangsbereich ausgebildet. „Alternativ hätten wir natürlich auch eine abweichende Gestaltung für den neuen Erweiterungsbau entwickeln können“, blickt Projektarchitekt Horst Stapelfeldt vom Büro HS-Architekten zurück. „Doch in Absprache mit dem Bauherrn war ziemlich schnell klar, dass sich der Neubau stilistisch an den ersten Erweiterungsbau anlehnen sollte, um so einen homogenen Gesamteindruck des Komplexes zu erreichen.“

Um die erforderlichen Produktionskapazitäten unterzubringen, wurde die neue Produktionshalle anders als die überwiegend zweigeschossig ausgeführte erste Erweiterung durchgehend dreigeschossig ausgebildet. Um dennoch einen symmetrischen Eindruck zu erhalten, wurde der östliche Teil des Altbaus mit der schräg aufsteigenden Eingangsfront im Zuge der neuen Erweiterung um ein Geschoss aufgestockt. Verbunden werden beide Baukörper durch eine durchgehend mit blau getöntem Glas gestaltete Brücke, die im zweiten Obergeschoss über die werkseigene Zulieferstraße hinweg führt.

Überzeugendes Ergebnis von Alt und Neu
Um den Neubau dabei möglichst stark an die bestehende Architektur anzupassen, hatten sich die Architekten um Horst Stapelfeldt von vorn herein auf rote Klinker zur Verblendung der Stahlbetonfassaden festgelegt. Ursprünglich war dabei vorgesehen, aufgrund der guten Erfahrungen erneut den Röben Klinker GREETSIEL zu verwenden. „Inzwischen arbeiten wir jedoch mit einem hochmodernen neuen Produktionsofen“, berichtet Röben-Werksleiter H.-J. Reske, der in die Planung eingebunden war. „Aufgrund dieser technischen Umstellung konnten wir den GREETSIEL nicht mehr in der gleichen Anmutung produzieren.“ Alternativ wurde daher der optisch sehr ähnliche Röben Klinker CANBERRA herbstlaub eingesetzt. Ein besonders sensibler Abschnitt war dabei der Bereich der Brückenverbindung zwischen beiden Bauabschnitten: „Um hier einen fließenden Übergang zu schaffen, haben wir für diese Zone eine spezielle Handsortierung geliefert.“ Mit dem überzeugenden Ergebnis, dass Alt und Neu ein harmonisches Duo ergeben und von außen hinsichtlich des verwendeten Steins kaum zu unterscheiden sind.

Für den Boden im Innenbereich der neuen Produktionshalle kam Röben VIGRANIT Feinsteinzeug zum Einsatz. Um in sämtlichen Bereichen einen dauerhaft strapazierfähigen und flexiblen Bodenbelag zu realisieren, der neben einer optisch hochwertigen und rutschhemmenden Oberfläche auch eine besondere Stabilität mit einer hohen Punktbelastbarkeit sicherstellt, wurden die Platten im wirtschaftlichen Rüttelverfahren verlegt. Das System beruht auf dem maschinellen Einrütteln der Feinsteinzeugfliesen in ein Mörtelbett, sodass der Bettungsmörtel extrem stark verdichtet wird. Die aufsteigende Mörtelschlämme verschließt die Fugen fest und Dauerhaft - als perfekte Basis für die vielfältigen Fertigungsabläufe des Unternehmens.

 Architekten: HS-Architekten, Hamburg
 

Ähnliche Referenzen