Klinker
Klinkerriemchen
FARO
grau-nuanciert

Schule in Tienen (BE) - Gelungene Einbettung

Foto © Röben/André Nullens

Um die moderne Formensprache der Architektur durch einen individuellen Stein zu betonen, entschieden sich die Planer für den Röben Keramik-Klinker FARO grau-nuanciert im Normalformat.

 

In der 30.000 Einwohner zählenden flämischen Gemeinde Tienen, gelegen auf halber Strecke zwischen Brüssel und Lüttich, wurde ein modern detaillierter Neubau der Sonderschule PSBO De Sterretjes fertiggestellt. Aus der öffentlichen Ausschreibung zur Planung des in unmittelbarer Nähe zum historischen Zentrum der Stadt gelegenen Neubaus war das Brüsseler Büro B-ILD Architects als Gewinner hervorgegangen. Ausgehend von der schwierigen Erschließungssituation des leicht abschüssigen Grundstücks entlang des Alexianenweges entwickelten die Planer ein streng gestaltetes Ensemble, bestehend aus zwei parallel verlaufenden, dabei orthogonal zur Straße stehenden Baukörpern, die gemeinsam eine teilweise im Erdreich eingelassene Sporthalle sowie einen rückwärtig hinter einem Verbindungsflügel angrenzenden Innenhof umschließen.

 

Das Erdgeschoss der beiden schlanken Riegel haben die Architekten durchgehend verglast ausgebildet. Die mithilfe von V-förmigen Stahlstützen aufgeständerten Obergeschosse wurden im Kontrast mit grau-bunten Klinkern gestaltet und mit ihren Stirnseiten weit in Richtung des Straßenraumes vorgeschoben. Ein weiterer architektonischer Blickfang des Neubaus ist der zentral zwischen beiden Baukörpern auf dem Dach der Sporthalle in rund vier Metern Höhe platzierte, durch eine Balustrade gesicherte Spielplatz, der einen geschützten, aber direkt an den öffentlichen Raum angebundenen Bereich für die Kinder schafft. Als zusätzliche Verbindung zur Umgebung fungiert die straßenseitig vorgelagerte Treppenanlage aus Stahlbeton, die den Schülern und Lehrenden einen direkten Zugang zu den beiden Flügeln ermöglicht und gleichzeitig als willkommene Sitzgelegenheit in den Pausen dient.

 

Anregende Lernumgebung

 

Um eine angenehme Lernumgebung für die insgesamt zehn Klassen der Schule zu schaffen, die optimal auf die Bedürfnisse der geistig benachteiligten bzw. lerngestörten Schüler zugeschnitten ist, haben die Architekten Wert darauf gelegt, dass der Neubau Geborgenheit und Schutz bietet und gleichzeitig eine klare Orientierung ermöglichet: „Die Schule soll einen Ort schaffen, an dem sich die Schüler zuhause fühlen und der sie dazu anregt, zu lernen und sich zu entwickeln“, beschreibt Projektarchitektin Stephanie Vander Goten die Herangehensweise an das Projekt. Ebenso wichtig war es, dass die Räumlichkeiten für unterschiedlichste Zwecke nutzbar sind und sich flexibel an veränderte pädagogische Konzepte anpassen lassen. Komplettiert wird das Konzept für den Neubau durch eine attraktive Außenraumgestaltung, die einen fließenden Übergang zwischen Innen und Außen ermöglicht und den Kindern Raum zur Entfaltung lässt.

 

Keramischer Charakter

 

Eine wichtige Rolle bei der Planung des Gebäudes spielte die Gestaltung der Fassaden. Ausgehend von der homogenen Backsteinbebauung in der angrenzenden Umgebung der Schule war die Verwendung von Klinkern bereits in der Ausschreibung vorgegeben. Um die moderne Formensprache der Architektur durch einen individuellen Stein zu betonen, griffen die Planer auf den Röben Keramik-Klinker FARO grau-nuanciert im Normalformat zurück: „Der Stein hat uns nicht nur durch seine hohe Maßgenauigkeit, sondern auch durch seinen homogenen keramischen Charakter überzeugt“, erklärt Stephanie Vander Goten. „Außerdem nimmt er sehr wenig Wasser und damit auch weniger Schmutz auf. Deshalb ist er auch die beste Wahl, um später eventuelle Graffitis zu entfernen.“

 

Lösungen mit Ziegel-Fertigteilen

 

Mit ihrer hellen Optik schließen die Klinker schließen nahtlos an die Nachbarbebauung an und harmonieren zudem mit den zahlreichen Elementen aus Stahlbeton sowie mit den weißen Rahmen der schmalen vertikalen Fenster im Obergeschoss. Die Ausbildung der Fassaden im regelmäßigen Läuferverband betont dabei die streng symmetrische Anordnung des gesamten Ensembles und hebt gleichzeitig den handwerklichen Charakter des Mauerwerks hervor. Für einen kostengünstigen und zügigen Baufortschritt kamen diverse Fertigbauteile, wie vorgefertigte Läuferstürze und vorgefertigte Fensterbankelemente zum Einsatz. Vorgefertigte Deckenplatten ermöglichten außerdem eine fachgerechte Ausbildung der vorkragenden Gebäudebereiche. Der zeitlich eng gesetzte Fertigstellungstermin für das Projekt konnte somit ohne Probleme eingehalten werden.

 

Planung: B-ILD Architects, Brüssel

Fotos: André Nullens, Londerzeel (B)