Klinker
Klinkerriemchen
OSLO
perlweiß, glatt

Lebendige Textur: Bürogebäude in Gent (BE)

Foto © Röben

Zu den ersten im Wohn- und Dienstleistungsquartier „The Loop“ in Gent fertiggestellten Neubauten zählt der siebengeschossig ausgebildete, durch das vor Ort ansässige Architekturbüro Arch & Teco geplante Büroneubau für das international tätige Prüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte. Die lebendige Fassadentextur entsteht aus der Mischung zweier unterschiedlicher Keramik-Klinker: ESBJERG und OSLO perlweiß, glatt 

 

Mit rund 260.000 Einwohnern ist Gent nach Antwerpen die größte Stadt der belgischen Region Flandern. Im Südwesten der Stadt wurde auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflughafens in den 1980er-Jahren das Messegelände „Flanders Expo“ errichtet, in dessen Umfeld jetzt sukzessive das Wohn- und Dienstleistungsquartier „The Loop“ entsteht. Das Projekt wurde als zentraler Teil des modular aufgebauten, bewusst flexibel ausgelegten Tetris Business Parks entwickelt und integriert auf einer Fläche von rund 12.000 Quadratmetern variable Büroflächen sowie Seminar- und Konferenzräume.



Jeweils zwei glatte und ein rauer Klinker

Den städtebaulichen Vorgaben für den Tetris Business Park entsprechend wurde der winkelförmig angelegten Neubau mit einer großzügig geöffneten Fassade aus weißen Klinkern umhüllt. Die verwendeten Röben Keramik-Klinker ESBJERG und OSLO perlweiß, glatt im 240 x 115 x 52 Millimeter großen Dünnformat betonen den lichten und freundlichen Charakter der Architektur und unterstreichen so den hohen Anspruch des Unternehmens.

 

„Eine besondere Wirkung erhält die Fassadenfläche durch die regelmäßige Verwendung von jeweils zwei glatten Steinen der Sorte OSLO und einem rau-strukturierten Stein der Sorte ESBJERG“, erklärt Architekt Sebastien Cools. Im Zusammenspiel beider Klinker ist eine lebendige Textur entstanden, die je nach Tageslichteinfall und Perspektive ganz unterschiedliche Facetten zeigt.



Durchgängig Weiß

Betont wird der lichte monolithische Charakter des Mauerwerks durch die Ausbildung im homogenen Läuferverband mit nahezu weißen Fugen. Parallel dazu haben die Planer auch die Farbe der übrigen Materialien entsprechend abgestimmt: „Neben Fensterstürzen aus weißem Beton kamen zum Beispiel weiß lackierte Aluminiumrahmen sowie weiße Balustraden und Aluminiumkassetten zum Einsatz“, erklärt Sebastien Cools.

Neben ihren ästhetischen Qualitäten überzeugten die gewählten Klinker auch durch ihre hohe Widerstandsfähigkeit. Schließlich werden die Steine aus hochwertigen weiß brennenden Tonen aus dem Westerwald gebrannt, die schon relativ früh sintern, so dass sich das keramische Material schon bei Temperaturen von 1000°C vollkommen verdichtet. Die Wasseraufnahme liegt dadurch bei deutlich unter zwei Prozent, so dass der hart gebrannte Keramik-Klinker so gut wie keine Feuchtigkeit mehr aufnimmt. Schmutzpartikel, die sich oberflächlich auf dem glatten Klinker absetzen, werden somit vom nächsten Regen einfach wieder abgewaschen. Die Verantwortlichen haben so die Garantie, dass der weiße Charakter der Fassaden trotz des vielbefahrenen Standortes mit seinen hohen Emissionen auch noch in Jahrzehnten erhalten bleibt.



Planung: Arch & Teco Architecture & Planning, Gent (BE)
Ausführung: GROEP VAN ROEY, Rijkevorsel (B)
Fotos: André Nullens, Londerzeel (B)