Hamburg: WDVS-Veteran in bester Verfassung

Foto © Röben

Das Hochhaus in der Hamburger Brodersenstraße zeigt auch nach 30 Jahren keinerlei Schäden an der Klinkerfassade des WDVS.

 

Echte Klinkerriemchen

Bereits in den 1980er Jahren, noch unter dem Eindruck der Ölkrise, begann sich die Bedeutung des Energiesparens in den Köpfen vorausdenkender Wohnungseigentümer zu verbreiten. So beschloss die HSG Hanseatische Siedlungs-Gesellschaft mbH, die Wohnanlage in der Brodersenstraße in Hamburg energetisch zu sanieren. Man entschied sich für ein WDVS mit dunkelbraunen Röben Klinkerriemchen. Eine gute Entscheidung, wie man heute rückblickend bestätigen kann.

Die in aufgelockerter Anordnung errichtete Wohnanlage umfasst sowohl Hochhäuser als auch zwei- bis dreigeschossige, im Stadthausstil errichtete Wohnhäuser. Zwischen dem rückwärtigen Teil der Wohnanlage und dem Fluss Wandse befindet sich eine kleine Parkanlage. Zunächst wurden die Hochhäuser saniert: Gedämmt und mit echten Klinkerriemchen bekleidet.

Fatal: Kunststoff-Imitate

Als nach einigen Jahren ein weiterer Bauabschnitt der Wohnanlage saniert werden sollte, wurde aus Kostengründen auf ein Ziegel-Imitat aus Kunststoff zurückgegriffen. Ein folgenschwerer Fehler: Dieser zweite Bauabschnitt musste inzwischen komplett saniert werden.

 

Denn die Kunsstoff-Imitate sehen nur aus wie Klinkerriemchen. Aufgrund ihrer geringen Speichermasse kühlen sie jedoch schnell aus. Feuchtigkeit kondensiert, kann nicht abtrocknen und es kommt zu fatalem Algenwachstum, besonders stark an den kalten Nordseiten. Genau dies ist dann auch passiert. Hinzu kommt die Verformung der Kunststoffplättchen durch Hitze, die es bei echten Klinkerriemchen nicht geben kann.


Die echten Klinkerriemchen des ersten Bauabschnittes hingegen sind auch nach 30 Jahren immer noch intakt. Auch zu einem Algenbewuchs (der besonders auch auf Putz-Systemen häufig schnell entsteht) ist es nicht gekommen. Die bereits sanierten Kunststofffächen aber rufen bereits jetzt wieder nach teurer Pflege und Wartung.

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