Wohnen unterm Dach - Klinker-WDVS im Schanzenviertel

Photo © Röben

Im Zuge eines geplanten Dachausbaus bei einem rund 60 Jahre alten Hamburger Mietshaus erfolgte gleichzeitig eine energetische Fassadensanierung mit Klinkerriemchen auf WDVS. Eine gelungene Maßnahme nicht nur im Hinblick auf die Energieeinsparung.

 

Eleganter Klinker

Die rote 50er-Jahre-Klinkerfassade auf dem Eckgrundstück Lerchenstraße/Stresemannstraße, einer stark befahrenen Hauptverkehrsstraßen im Hamburger Schanzenviertel, war nach 60 Jahren weder optisch noch unter energetischen Aspekten in einem akzeptablen Zustand. Der Bauherr, die GbR Lerchenstraße/Lippmannstraße entschloss sich daher, ein WDVS aufzubringen. Dieses sollte aus Gründen des gewünschten Fassadenbildes und der erforderlichen Robustheit wieder mit Klinkern, diesmal mit 14mm Klinkerriemchen, bekleidet werden.

 

Gemeinsam mit dem Büro BCT Architekt wurde der Röben Klinker CHELSEA ausgewählt. Der warm-dunkle, leicht genarbte Klinker verleiht dem Altbau eine neue, moderne Eleganz an diesem exponierten Standort. Gleichzeitig harmoniert er mit den in Grau und Weiß gestalteten Fassaden der Objekte auf den angrenzenden Grundstücken. Der gewünschte Dämmwert wurde mit einer 16mm starken Schicht aus mineralisch-pflanzlichem Faserdämmstoff der WLG 040 erzielt, die auf dem bestehenden, substanziell intakten Mauerwerk guten Halt fand. „Die Fassade erreicht so einen Gesamt-U-Wert von 0,24 W/(m²K). Nicht zuletzt aus Brandschutzgründen wurde eine Polysteroldämmung verworfen“, erläutert Architekt Babis C. Tekeoglou die Entscheidung.

 

Einzigartiges Lichterlebnis

Der bisher ungenutzte Dachboden des mehrgeschossigen Mietshauses wurde mit drei attraktiven Mietwohnungen mit modernem Grundriss und offener Raumfolge (ca. 30m² / 50m² und 70m²) ausgebaut. „Eine besondere Rolle spielte hier auch die gewählte Anordnung der realisierten Flachdachfenster wodurch der Wohnraum durch die unterschiedlichen Tages- und Lichtsequenzen auf einzigartige Weise erlebbar wird“, schwärmt Tekeoglou.

 

Das Beispiel in der Hamburger Lerchenstr. 94 zeigt, wie sich der unter den Dächern unserer Großstädte verborgene Leerstand in attraktiven Wohnraum umwandeln lässt und sich zusätzlicher und attraktiver Wohnraum mit innerstädtischer Nachverdichtung gewinnen lässt - für mindestens weitere 60 Jahre.

 

 

Planung: BCT Architekt, Hamburg

 

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