Konsequent weitergeführt – Bürogebäude in Münster

Die Firma Dermasence zählt zu den bundesweit führenden Unternehmen im Bereich der medizinischen Hautpflege. Am Standort Münster beschäftigt das Unternehmen, das seine Produkte ausschließlich in Apotheken vertreibt, rund 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zuletzt wurde das vorhandene, rund 9.000 Quadratmeter große Firmenareal in Hafennähe umfangreich erweitert. Der kraftvoll gestaltete Klinkerbau bietet auf vier Ebenen mit einer Fläche von insgesamt 3.000 Quadratmetern modern ausgestattete Büros und flexible Besprechungseinheiten für rund 100 Beschäftigte. Zusätzlich steht ein großzügiger Konferenz- und Seminarbereich für Veranstaltungen zur Verfügung. Um die hohen Umweltstandards des Unternehmens umzusetzen, ist der Erweiterungsbau als Passivhaus nach KfW-Standard 40 errichtet worden.

Mit der Planung des Projekts war das Steinfurter Architekturbüro AIK Schulte beauftragt worden: „Unser gestalterisches Ziel war es, dem vorhandenen Bürogebäude aus den 1950er-Jahren ein ebenso klar gegliedertes und unprätentiöses Bauwerk hinzuzufügen“, beschreibt Architekt Hans-Jürgen Schulte den Grundgedanken der Planung. Ausgehend von der Backsteinarchitektur des Bestandsgebäudes und anknüpfend an die zahlreichen anderen Klinkerbauten im Hafenumfeld stand die Wahl des Materials deshalb eigentlich schon fest: „Die markante, horizontale Fassadengliederung mit den großen Vertikal-Lamellen sollte dabei von einem Klinker eingefasst werden, der in Farbe, Oberfläche und Format möglichst nahe an den Bestand kommt“, so Jürgen Schulte.

Im Ergebnis kam der Röben Handstrich-Verblender WIESMOOR hellrot-bunt im Normalformat zum Einsatz. Der im Wilden Verband vermauerte und klassisch zementgrau verfugte Stein überzeugt die Planer durch seine kraftvolle Ausstrahlung, die Bestands- und Neubau ganz selbstverständlich im pulsierenden Stadthafenquartier von Münster verankert. Um die Einheit von Alt und Neu zu unterstreichen, haben sie aber nicht nur die Materialität des Bestandes aufgegriffen, sondern ebenso dessen Höhe übernommen. Und auch die vorhandene Fassadengliederung wurde weitergeführt, dabei aber zeitgemäß interpretiert. Entstanden ist ein kraftvoll gestalteter Klinkerbau, der mit seinen horizontal durchlaufenden Fensterbändern direkt an den Altbau anschließt. Die markante Einfassung der vier Bänder durch deutlich vorstehende weiße Rahmen schafft gleichzeitig eine deutliche Zäsur und unterstreicht damit auch die Perspektive des Unternehmens.

Verstärkt wird der Eindruck durch die markanten Vertikallamellen in sämtlichen Fensterbändern. Einen besonderen Eindruck hinterlässt dabei die obere Ebene, in der die ansonsten durchgängig weißen Lamellen clusterartig in den Dermasence-Logofarben Blau, Rot, Grün und Gelb gestaltet sind und damit die Identität des Unternehmens und die moderne Ausstrahlung des Gebäudes betonen. Zusätzliche Kontraste bietet die leicht zurückspringende, dabei großzügig verglaste Verbindungsfuge zwischen Alt und Neu. Auf der gegenüber liegenden Seite des Gebäudes haben die Planer die oberen beiden Ebenen als aufgeständerten Teil deutlich über die unteren beiden Geschosse vorkragen lassen, die eine Durchfahrt zum rückseitigen Werksgelände ermöglichen.

Planung: AIK Schulte, Steinfurt