Wenn es ohne Unterlass an der wärmegedämmten Putz-Fassade klopft, haben die betroffenen Hausbesitzer bzw. Wohnungsbaugesellschaften ein Problem mehr. Spechtschäden am Haus. Eine Fassade mit Löchern stört nicht nur die Optik von Gebäuden, sie kann vielmehr - wenn Feuchtigkeit in die Dämmung eindringt - zu schwerwiegenden Bauschäden führen.

Großer Reparaturaufwand
Davon können Berliner Wohnungsunternehmen wie die GESOBAU AG ein Lied singen. 2008 ist ein Pilotprojekt der energetischen Komplettmodernisierung im Märkischen Viertel mit 550 Wohnungen abgeschlossen worden, nur wenige Monate später wiesen zwei Giebelwände an den betreffenden Acht-Geschossern bereits mehrere Spechthöhlen auf, wie newsmax.de berichtet.

Die oft schwer zu erreichenden Löcher müssten dann mit ziemlichem Aufwand wieder verschlossen und die Fassade in diesen Bereichen überarbeitet werden, so GESOBAU-Pressesprecherin Kirsten Huthmann. Hinzu kämen die Kosten für den Gerüstbau und die Grünflächensanierung. Sogar Fassadenkletterer werden dann für die Reparaturarbeiten eingesetzt.

Meist schwierig zu erreichen
Auch bei der GEWOBAG und der DEGEWO klopfen die Spechte pro Jahr in jeweils gut einem Dutzend Fällen kräftig an die Wärmedämmung. Sie hinterlassen nach Auskunft von DEWGEWO-Sprecher Michael Zarth vor allem in Marzahn und Köpenick, vereinzelt auch in der Gropiusstadt, an den Giebeln der oberen Etagen Löcher von 2 bis 10 cm Durchmesser. Bereiche also, die vom Innern des Gebäudes meist kaum zu erreichen sind.

Klinkerriemchen ohne Schäden
Von Wärmedämm-Verbundsystemen mit echten Klinkerriemchen sind solche Schadensfälle nicht bekannt. Zu den bekannten Vorteilen, wie dem natürlichen Schutz vor Algenbefall und den ausbleibenden Wartungskosten für aufwändige Neuanstriche, kommt bei Klinkerriemchen also auch noch der Schutz vor nahrungs- und wohnungssuchenden Spechten.