Mauerwerks- und Zierverbände
Mauerwerksverbände dienen dazu, die vertikalen Lasten einer Wand optimal im Mauerwerk aufzunehmen. Das schichtweise Überbinden der Steine ist erforderlich, um die auf die Wand wirkenden Vertikallasten über die Wandlänge zu verteilen und so die Tragfähigkeit sicherzustellen. Die Überbindungen können dabei sehr unterschiedlich und insbesondere auch nach bestimmten überlieferten Regeln dekorativ vorgenommen werden. "Läufer" und die Köpfe der "Binder" erzeugten das typische Fassadenbild.
Wilder Verband
Wie der Name bereits andeutet, wechseln Läufer und Köpfe unregelmäßig. Dieser Verband ist am wenigsten starr und bietet die Möglichkeit, kleine Abweichungen der Baurichtmaße oder Maßtoleranzen auszugleichen. Allerdings sind auch hier bestimmte Regeln einzuhalten!
Läuferverband
Alle Schichten bestehen aus Läufern, die von Schicht zu Schicht um einen halben Stein (= mittlerer Verband) oder um einen viertel Stein (= schleppender Verband) versetzt sind.
Blockverband
Reihen mit Läufern und Köpfen wechseln regelmäßig ab. Die Stoßfugen der jeweiligen Schichten liegen senkrecht übereinander.
Kreuzverband
Ähnlich wie beim Blockverband wechseln die Kopf- und Läuferschichten. Die Stoßfugen jeder zweiten Läuferschicht sind um eine halbe Steinlänge versetzt. Daraus ergibt sich das charakteristische "Kreuz-Bild".
Gotischer Verband
Läufer und Köpfe wechseln innerhalb einer Schicht regelmäßig ab. Die Stoßfugen jeder zweiten Schicht liegen übereinander; dazwischen sind sie jeweils um eine halbe Kopfbreite versetzt.
Märkischer Verband
Je zwei Läufer und ein Kopf wechseln Schicht für Schicht regelmäßig ab, wobei die Stoßfugen jeder zweiten Schicht übereinander liegen.
Varianten der Standards
Allein durch die Wahl unterschiedlicher Klinkerfarben oder Oberflächen in klassischen Verbänden sowie deren Variation lässt sich das Bild der Fassade auf einfache Weise überraschend verändern.
Treppenartig eingefügte raue Klinker innerhalb der mit glatten Keramikklinkern FARO perlweiß im LDF aufgemauerten Fassade erzeugen das Rautenmuster bei diesem Studierendenwohnheim in Leuven (BE) . Umso flacher der Lichteinfall, desto stärker wird das Muster im Streiflicht sichtbar. Auch der Verband ist bereits variiert: es ist ein doppelter Halbsteinverband.
Steinreihen werden leicht vorgezogen oder zurückgesetzt - ein klassisches Reliefmauerwerk entsteht. Bei Riemchenfassaden kann dieser Effekt mit Riemchen unterschiedlicher Stärke erzielt werden, ohne dass dafür der Dämmstoff unterschiedlich stark gewählt werden muss. Hier der AARHUS weißgrau an einem Hamburger Einfamilienhaus.
Der Stapelverband verleiht einer Fassade grafische Strenge. Da im klassischen Mauerwerk jedoch aus statischen Gründen eine definierte Überbindung der Klinker gefordert ist und der Stapelverband daher nur mit einer Bewehrung realisiert werden kann, ist er prädestiniert für Klinkerriemchen Bekleidungen. Wie hier an der Fassade des Gesundheitszentrums in Kloten (CH). Brick-Design®-Objektsortierung des WIESMOOR kohle-weiß.
Doppelter Läuferverband und zusätzlich versetze Steine im Erdgeschoss - hier wird der klassische Läuferverband mit dem FARO schwarz-nuanciert an einem Bürogebäude in Tilburg (NL) also gleich in zwei Dimensionen variiert. Ein beeindruckender Effekt für den Fußgänger.
Farblich abgesetzte Stürze mit Zierstreifen aus geschnittenen Steinen, reliefartig gestaltete Mauerpartien, spiralförmig versetzte Steine für die Säulen - die Maurer haben hier alles gegeben... Röben Handformverblender WASSERSTRICH buntgeflammt.