Auch sechs Jahre nach der Eröffnung des Röben Klinkerwerkes Bannberscheid bei Montabaur/Westerwald gehörte es nach wie vor zu den modernsten und energieeffizientesten Ziegel-Produktionsanlagen der Welt. Durch die modernen Produktionsanlagen konnten die Energiekosten um 25% gesenkt werden. Und auch heute setzt das Werk wieder neue Maßstäbe:
Auf der Produktionshalle des Werkes entstand auf einer Fläche von 24.500m² eine Photovoltaikanlage. Die 9384 Module verteilen sich auf eine Größe von umgerechnet fast vier Fußballfeldern. Die Montagezeit betrug zehn Wochen. Bei optimaler Sonneneinstrahlung auf alle Module gleichzeitig könnte eine theoretische Leistung von bis zu 2346 kW erreicht werden. Zum Vergleich: Bei Volllast verbraucht das Werk Bannberscheid ca. 1650 kW. Nach ca. zwei Jahren haben die Module die Energiemenge erzeugt, die zur ihrer Herstellung notwendig war, ihre Lebensdauer liegt bei ca. 20-30 Jahren.
Enorme CO2-Einsparung
Der Stromertrag pro Jahr liegt bei etwa 2.000.000 kWh, das entspricht dem Verbrauch von rund 500 Haushalten jährlich. Die CO2 Einsparung beträgt 1.280.000 kg/Jahr das entspricht ca. 6.500.000 mit einem Mittelklasse PKW oder 750.000 mit einem 40to LKW gefahrenen Kilometern. Durch die Anlage kann der Strombezug des Werkes über den Tag gesenkt werden, Überschüsse werden ins Netz eingespeist.
27 Mio. EUR hatte das Unternehmen Röben mit Sitz im friesischen Zetel 2009 in das Werk Bannberscheid investiert. Schon seit 1970 produziert Röben hier Klinker für den deutschen und europäischen Markt. 48 Mitarbeiter sind in Bannberscheid beschäftigt.
Weiße Klinker besonders aufwändig
Die Kapazität des Klinkerwerkes liegt bei 18 Mio. NF Keramik-Klinkern pro Jahr. die Produktionskapazität von Klinker-Riemchen bei 20 Mio. Stück. Hier sieht sich Röben für die zunehmende Nachfrage im Bereich der Sanierung, vor allem mit Wärmedämm-Verbundsystemen, für die Zukunft gut gerüstet.
Es gibt drei Produktionslinien mit Keramik-Klinkern, Riemchen und Pflasterklinkern. Strengste Sauberkeit der Rohstoffe ist die Voraussetzung, um z.B. eine optimale weiße Klinkerqualität zu gewährleisten. Kernstück der Anlage ist der 172 Meter lange Ofen. Er ist auf eine Maximaltemperatur von 1.320 ausgelegt - selbst Granit würde eine solche Temperatur nicht überstehen. Insgesamt sind 96 Ofenwagen im Einsatz. Rund 180.000 Klinker können auf 45 von ihnen in einem Durchgang (55 Stunden) im neuen Ofen gebrannt werden.
Um eine möglichst gleichmäßige Brennqualität zu erzielen, werden maximal sieben Lagen auf den Ofenwagen gestapelt. Seiten- und Deckenbrenner sorgen für eine gleichmäßig hohe Temperatur auf allen Ebenen. Dies garantiert beste Maßhaltigkeit und eine optimale Farbbildung der Produkte.