Dachziegel
LIMBURG
schwarz

Euskirchen: Ein Dach für die Ewigkeit

Foto © Röben

80 bis 90 Prozent der historischen Bausubstanz des Klosters Antonigartzem waren vollständig zerstört. Bei der Sanierung stellte der  Röben Hohlfalzziegel einen überzeugenden Kompromiss zwischen Denkmalschutz und Wirtschaftlichkeit dar.

 

Die Ursprünge des im rheinländischen Zülpich-Enzen gelegenen Klosters Antonigartzem, ehemals als kleine Kapelle mit einer angegliederten Nonnenklausnerei konzipiert, gehen zurück bis ins Jahr 1352. Ein Jahrhundert später wurde das Kloster durch Franziskaner-Mönche, seit dem 16. Jahrhundert durch Augustiner-Nonnen genutzt. Nach ihrer zweimaligen Zerstörung und dem bis 1681 erfolgten Wiederaufbau wurde die kleine Anlage im Verlauf des 18. Jahrhunderts nach und nach zu einem vierflügelig um einen Innenhof gelegenen und teilweise von einem Wassergraben umgebenen Quadrum erweitert. Anfang des 19. Jahrhunderts ging die inzwischen säkularisierte Anlage schließlich in Privatbesitz über und wurde danach bis in die 1960er Jahre hinein ausschließlich landwirtschaftlich genutzt.

Als die inzwischen denkmalgeschützten Gebäude 1998 nach langer Investorensuche durch die Zülpicher Wohnungsbau-Gesellschaft GVV Liegenschaften um Wolfgang Husten erworben wurden, um dort mehrere Privatwohnungen zu schaffen, deuteten außer der Kapelle und dem alten Herrenhaus kaum noch etwas auf die ehemals sakrale Nutzung hin. 80 bis 90 Prozent der historischen Bausubstanz waren vollständig zerstört – vor allem die südöstlich gelegene, teils gewölbte, teils flachgedeckte Saalkirche, deren Chor seit langem durch eine Pferdetränke und andere Stalleinbauten ersetzt worden war. Ähnlich schlecht stand es um die vollständig verfallene Westfassade und das in großen Teilen abgängige Dach der Kapelle.

Direkt neben der Kirche schließt sich im Südflügel der Anlage das ehemalige Herrenhaus an – ein in Bruchstein errichtetes und mit stichbogigen, teilweise vermauerten Fenstern ausgestattetes Gebäude, das vor kurzem ebenfalls noch einer Ruine glich: Nachdem die Traufzone bereits seit längerem größtenteils zerstört war, wurden 1985 auch die Hofseite, sämtliche Innenwände und weite Teile des maroden Daches abgebrochen. Nach der jetzt erfolgten Restaurierung wurde hier eine Wohnung für die Familie Husten eingerichtet.

Harmoniert mit der historischen Bausubstanz – der Röben Hohlfalzziegel LIMBURGplus
Zwei weitere neue Privatwohnungen befinden sich im ehemaligen Wirtschaftsgebäude (Westflügel) und im ehemaligen Gesindehaus (Ostflügel). Die übrigen Gebäude der Klosteranlage wurden erst zum Teil saniert, insgesamt soll das Projekt aber bis zum Jahr 2003 abgeschlossen sein.

Neben der Neuverputzung sämtlicher Innenwände und Mauern sowie dem Einsetzen neuer Türen und Fenster stand bei den umfangreichen und in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege erfolgten Sanierungsmaßnahmen vor allem die Neueindeckung sämtlicher Dächer mit einer Fläche von insgesamt 2.100 m2 im Mittelpunkt. Die Verwendung eines schwarzen Tondachziegels, der von seiner Optik her die Anmutung der ehemals verwendeten Schüttel- und Hohlpfannen aufgreift, stand dabei aus Gründen des Denkmalschutzes von Anfang an fest. Architekt Amandus Pesch wählte schließlich den Röben Hohlfalzziegel LIMBURGplus, schwarz-matt glasiert, der durch seine ausgewogene Form perfekt mit der historischen Bausubstanz harmoniert.

Die historisch überlieferten und etwas kleineren Schüttel- und Hohlpfannen werden zwar auch heute noch hergestellt, durch die extrem kleinen Produktionsmengen sind sie aber entsprechend teuer. „Bei einem Projekt dieser Größenordnung wäre ein solcher Luxus daher überhaupt nicht zu bezahlen gewesen“, begründet Amandus Pesch die gemeinsam mit dem Denkmalschutz und dem Bauherrn getroffene Entscheidung zur Abweichung vom Original. Der großformatige Röben Hohlfalzziegel LIMBURGplus stellte dagegen einen überzeugenden Kompromiss zwischen Denkmalschutz und Wirtschaftlichkeit dar: „Durch seine Größe konnten wir das Projekt mit einem Stückbedarf von lediglich 12 Ziegeln je m2 Dachfläche realisieren.“

Auch in puncto Materialqualität und Wirtschaftlichkeit entsprechen die Röben Tondachziegel höchsten Ansprüchen – oft vergehen mehr als 50 Jahre, bis die Bewohner das erste Mal über Reparatur oder Wartung nachdenken müssen. Meist sind die Schäden dann durch den Austausch einzelner Ziegel zu beheben. Daneben steht die absolute Resistenz gegen Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, „Sauren Regen“, Autoabgase oder ätzenden Vogelkot – „alles in allem ein Dach für die Ewigkeit“, wie Amandus Pesch zufrieden feststellt.

Architekt: Amandus Pesch, Euskirchen
Fotos: Cornelia Suhan, Dortmund; Octavia Zanger, Rheinisches Amt für Denkmalpflege

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