Dämm- und Fassadensysteme

Röben Klinkerriemchen lassen sich perfekt mit den unterschiedlichsten Fassaden- und Dämmsystemen kombinieren: Vom WDVS, der direkten Verklebung auf monolithischem Mauerwerk, auf Holzrahmen-Konstruktionen oder Verbundplattensystemen bis zur Verwendung im Innenbereich.

Bei jeder der Techniken ist darauf zu achten, dass alle Materialien stets systemkonform verwendet werden und aufeinander abgestimmt sind!

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Die Röben Objektberater

Wir beraten Planungsprofis umfassend über die vielfältigen Möglichkeiten, besonderen Anforderungen und speziellen Lösungen bei Fassadensystemen mit Klinkerriemchen: Befestigung, Formate, Stärken, Ecken, Anschlüsse, Materialmix.

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1. WDV-Systeme

Grundsätzlich werden bei einem Wärmedämmverbundsystem mit Riemchenbekleidung zunächst die Dämmstoffplatten direkt auf das Außenmauerwerk im Punkt-Wulst-Verfahren mit einem Klebeanteil von mindestens 60 % oder im vollflächigen Kammbettverfahren geklebt. Auf die Dämmschicht wird ein armierter Unterputz aufgetragen, welcher geringe Bewegungen des Untergrundes sowie Dehnungsspannungen aufnimmt und somit die Grundlage für die Deckschicht aus Riemchen bildet. Anders als etwa bei einer Putzfassade wird bei einem keramischen Belag direkt durch die frische Armierungslage des WDV-Systems gedübelt. Die Verlegung der Riemchen erfolgt stets im kombinierten Verfahren nach DIN EN 12004. Die Ausführung der Riemchenbekleidung erfolgt nach DIN 18515-1.

Mineralwolle

Dieser Dämmstoff wird aus künstlich hergestellten, mineralischen Fasern produziert und findet bei Riemchenbelägen häufig Verwendung, da aus Brandschutzgründen im Geschosswohnungsbau das Erdgeschoss stets nicht brennbar ausgeführt werden muss. Hier sind Dämmstoffdicken bis zu 200 mm möglich, in Einzelfällen auch dickere Systeme.

Innerhalb der Mineralwoll-Produkte können folgende Arten differenziert werden:

Mineralwoll-Platten sind unbeschichtete oder einseitig bzw. beidseitig beschichtete kunstharzgebundene -Platten, bei denen die Mineralfasern hauptsächlich in Plattenebene ausgerichtet sind. Sie besitzen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/(mK).

Mineralwoll-Lamellen sind einseitig oder beidseitig beschichtete kunstharzgebundene Platten mit Mineralfasern, welche hauptsächlich senkrecht zur Plattenebene ausgerichtet sind. Sie besitzen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,041 W/(mK).

Steinwoll-Platten sind beschichtete kunstharzgebundene Platten mit Mineralfasern, hauptsächlich ausgerichtet in Plattenebene. Sie besitzen eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/ (mK). Diese Dämmplatten spielen eine relativ geringe Rolle bei den Systemzulassungen.

In der Vielzahl der Zulassungen werden unterschiedliche Anforderungen an die zulässige Wasseraufnahme der jeweiligen Riemchen gestellt. Diese schwankt von 3 % bis 13 % nach DIN EN ISO 10545-3. Röben Riemchen erfüllen diese Anforderungen.

Expandiertes Polystyrol (EPS)

Dieser Dämmstoff ist als Grundlage für ein WDV-System am weitesten verbreitet. Es handelt sich um einen transparenten, geschäumten weißen Thermoplast. Für die Bekleidung mit Riemchen sind hier Dämmstoffdicken von bis zu 300 mm möglich. EPS besitzt eine Wärmeleitfähigkeit von 0,032 bis 0,040 W/ (mK). Aufgrund seines Brandverhaltens sind zulassungsbedingte, konstruktive Brandschutzmaßnahmen gegen eine Brandeinwirkung von außen erforderlich, welche in den jeweiligen Zulassungen geregelt sind. Die zulässige Wasseraufnahme der Riemchen nach DIN EN ISO10545-3 liegt zwischen 6 % und 18 %, je nach Zulassung des DIBt. Röben Riemchen erfüllen diese Anforderungen.

Resol-Hartschaum

WDV-Systeme können ebenso mit Resol-Hartschaum Dämmplatten ausgeführt werden. Dieser Kunststoffschaum hat eine Wärmeleitfähigkeit von 0,021 W/(mK) und ermöglicht somit besonders schlanke Außenwände. Daher trägt das System gegenüber anderen Schichtaufbauten zu einer entsprechenden Wertschöpfung - z. B. durch Raumgewinn - bei. Eine genaue Betrachtung hinsichtlich Kosten/Nutzen sollte individuell, je nach Anwendung getroffen werden.

2. FUGENLEITSYSTEME

Dämmplatten als Fugenleitsystem sind ein armierungsfreies, bauaufsichtlich zugelassenes Fassadensystem mit Riemchen als Oberflächenbelag. Dabei wird werksseitig die Rasterdämmplatte aus Neopor oder Polystyrol mit einer Stufenfalzkante hergestellt. An der Oberfläche besitzt die Platte, je nach Schichtmaß der Riemchen, eine Führungskante in Fugenstärke als Montagehilfe für die Riemchen. Es erfolgt die Verklebung der Riemchen im kombinierten Verfahren nach DIN EN 12004 direkt auf der Plattenoberfläche ohne Armierungsschicht mit einem hochwertigen, systemkonformen Klebemörtel.

Ähnlich wie bei einem WDV-Armierungssystem erfolgt die Verklebung der Dämmplatten im „Punkt-Wulst-Verfahren“ oder im „Kammbett-Verfahren“. Nach entsprechender Standzeit werden die Platten mit Schlag- oder Schraubdübeln, je nach Hersteller und Zulassung, zusätzlich befestigt.

Mit einer Dämmstoffdicke von bis zu 300 mm können alle energetischen Standards erfüllt werden. Speziell aufeinander abgestimmte Systemkomponenten ermöglichen die Montage der Röben-Riemchen. Die Zulassungen erlauben eine Wasseraufnahme der Riemchen von über 10 %, was eine problemlose Verwendung aller Röben-Produkte ermöglicht. Die Ausführung der Riemchenbekleidung erfolgt nach DIN 18515-1.

3. VERBUNDPLATTEN-SYSTEME

Bei Verbundplatten mit Klinkerriemchen handelt es sich um bauaufsichtlich zugelassene Systeme. Es werden im Produktionswerk die Plattenelemente aus Polystyrol- oder Polyurethan-Hartschaum (PUR) geschäumt und dabei bereits der Oberflächenbelag aus 18 mm starken Riemchen fest eingebettet.

So werden die mit Nut und Feder versehenen Dämmstoffplatten komplett in Verblendoptik zur Baustelle geliefert. Die Dämmung und Verblendung der Fassade erfolgt also in einem Arbeitsschritt. Abschließend werden ggf. einzelne Riemchen an den Stößen nachträglich montiert und die Fassade handwerklich wie ein herkömmliches Verblendmauerwerk verfugt.

Für Ecken und Stürze stehen entsprechende Winkel-elemente zur Verfügung. Ein Aluminium-Profil gibt dem selbsttragenden, fundamentfreien System seinen unteren Abschluss.

Die Fassadenelemente werden, den Anforderungen des jeweiligen Dämmniveaus entsprechend, in Plattenstärken bis zu 200 mm hergestellt und erfüllen alle derzeitigen Anforderungen an den Wärmeschutz.

4. AQUAPANEL-AUSSENWAND

Aquapanel-Außenwände sind besonders geeignet für Holzrahmen-Konstruktionen sowie Skelettkonstruktionen aus Stahlbeton oder Stahl. Aber auch für den Massivbau gibt es Varianten. Die Oberflächenbeschichtung mit Riemchen geben diesem System die nötige Robustheit und Langlebigkeit.

Auch Außenwände für hohe Gebäude sind realisierbar. Dort, wo Investoren und Planer gewerblich genutzte Gebäude sanieren oder neu bauen, ist eine leichte Außenwandkonstruktion gefragt, mit der die vorhandenen Flächen optimal genutzt werden und die energetischen und schalltechnischen Anforderungen erfüllt werden können. Durch das geringe Flächengewicht kann die gesamte Primärkonstruktion, inklusive der Fundamentierung, schlank und wirtschaftlich geplant werden.

Die einzelnen Bestandteile der Aquapanel-Außenwand sind (mit Ausnahme der brandschutztechnisch nicht relevanten Membranen), als nicht brennbar eingestuft. In Bezug auf den Schallschutz basiert das System auf dem Feder-Masse-Prinzip und erreicht hohe Schalldämmmaße.

Die maximal zulässige Last durch Riemchen beträgt 40 kg pro Quadratmeter und wird von den Röben Produkten in der Regel nicht überschritten. Die Ausführung erfolgt nach DIN 18515-1, wobei die Riemchen ausschließlich nach DIN EN 12004 im kombinierten Verfahren angesetzt und anschließend verfugt werden.

5. MONOLITHISCHES MAUERWERK

Bei diesem Wandaufbau handelt es sich, im Gegensatz zu anderen Außenwandkonstruktionen, um ein Mauerwerk nach DIN EN 1996; EC6. Daher ist hier keine bauaufsichtliche Zulassung erforderlich.

Dabei bilden Hintermauerziegel mit geringer Wärmeleitfähigkeit ab 0,07 W/(mK) das tragende Mauerwerk und übernehmen gleichzeitig die Funktion des Wärmeschutzes. Durch die richtige Wahl des Ziegels werden dabei höchste Anforderungen an den Schallschutz (mehr als 52 dB) und Brandschutz (A1) erfüllt. Diese einschalige Systembauweise ohne Zusatzdämmung erreicht Wärmedämmwerte bis hin zum Passivhaus-Standard für Einfamilienhäuser und den Geschosswohnungsbau.

Auf den Hintermauerziegel wird zunächst ein entsprechender Unterputz (Leichtputz Typ I) und anschließend eine Gewebespachtelung mit Armierung aufgebracht. Danach werden die Riemchen nach DIN EN 12004 im kombinierten Verfahren geklebt und verfugt. Die Ausführung erfolgt nach DIN 18515-1.

Der massive Wandaufbau ist mechanisch belastbar und gegenüber äußeren Einflüssen widerstandsfähig. Es handelt sich um ein nichtbrennbares System mit bauphysikalisch hervorragenden Eigenschaften.

Aufgrund der Vielzahl von zugelassenen Hintermauerziegeln ist eine Freigabe durch den Hersteller für diesen Einsatzbereich der Klinkerriemchen einzuholen.

6. BETON

Riemchen können direkt auf Ortbeton verarbeitet werden. Es ist darauf zu achten, dass der Betonuntergrund bereits über eine entsprechende Standzeit verfügt, damit Schwindprozesse weitestgehend abgeschlossen sind. Die Wandflächen sollten eben sein und die Anforderungen der DIN 18202 erfüllen, damit unmittelbar die Riemchen angesetzt werden können. Der Betonuntergrund muss tragfähig sein und darf keine losen Bestandteile
aufweisen.

Es kann erforderlich sein, glatte und dichte Betonoberflächen zu sandstrahlen, um zu gewährleisten, dass sämtliche Verunreinigungen, Trenn- oder Schalölrückstände, sowie nicht tragfähiger Zementfilm entfernt sind. Die Vorbehandlung der Wandoberfläche mit einer Grundierung ist zu empfehlen. Dabei werden mögliche Staubbestandteile gebunden. Ferner gleicht die Grundierung partiell unterschiedliches Saugverhalten des Untergrundes aus.

Die zu bekleidende Rohbau-Außenwand darf keine durchgehenden Risse, offenen Fugen, unverschlossenen Schalungsanker oder Gerüstlöcher aufweisen. Bei feuchtigkeitsempfindlichen Ansatzflächen und bei Schlagregenbeanspruchung der Beanspruchungsgruppe III nach DIN 4108-3 ist ein Ausgleichsmörtel von mindestens 20 mm Dicke vorzusehen. Die gesamte Wandkonstruktion ist durch geeignete Maßnahmen vor aufsteigender Feuchtigkeit zu schützen.

Die Ausführung der Riemchenbekleidung erfolgt nach der DIN 18515-1, wobei die Röben Riemchen nach DIN EN 12004 im kombinierten Verfahren angesetzt und anschließend verfugt werden.

7. VIDAR-Fassadensysteme

VIDAR ist ein hinterlüftetes Ziegelfassadensystem für die Sanierung und den Neubau: Aluminiumlatten mit vorgefertigten Löchern werden mit Spezialschrauben aus rostfreiem Stahl an senkrechten Abstandsleisten montiert, die in Aluminium geliefert werden können. Die kleinformatigen Röben Klinker-Schindeln werden vom Handwerker an der Baustelle in Elementen mit je 5 Schindeln montiert. VIDAR-Ceramics besteht aus 300x600 mm großen Keramikplatten.

Das System ist unter den Aspekten Fassadenausdruck und Dämmniveau ausgesprochen flexibel und ermöglicht die Integration von Solarzellen. Das VIDAR-System kann direkt an der vorhandenen Fassade, an Holzkassetten oder an einem Aluminiumsystem montiert werden. Es ist bis zu einer Gebäudehöhe von 25 Metern zugelassen (auf den Nordseeinseln mit Windzone 4 bis 10m). So können Schindelfassaden auch an Hochhäusern montiert  werden – egal ob am Neubau oder im Bestand.

VIDA hat eine Cradle-to-Cradle® Zertifizierung auf Silber-Niveau und alle Systembestandteile sind zu 100% anorganisch.

 

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8. KLINKERRIEMCHEN IN ZIEGELFERTIGTEILEN

Stürze, Brüstungen und Pfeiler, aber auch komplizierte Fassadenelemente oder Deckenunterseiten lassen sich häufig kostengünstig und wetterunabhängig vorproduzieren. Die Ziegelfertigteile werden anschließend auf die Baustelle geliefert, montiert und mit dem übrigen Mauerwerk einheitlich verfugt.

Röben Fertigteile werden im sogenannten Negativ-Verfahren hergestellt, das sich über Jahrzehnte als besonders sicher herausgestellt hat. Dazu werden die Klinker auf die erforderliche Stärke, meist 25 mm, geschnitten und mit ihrer Sichtseite nach unten in die Schalung gelegt. Anschließend wird die Schalung mit Beton verfüllt. In den Fugenbereichen halten lediglich 15 mm starke Stege die Riemchen gleichmäßig auf Abstand. So kann der Beton bei einer verbleibenden Riemchentiefe von 10 mm eine starke Flankenhaftung mit jedem Riemchen eingehen.

Um die Vorteile der kostengünstigen und schnellen Bauabwicklung voll nutzen zu können, aber vor allem, um das gesamte Fassadenkonzept auf den Einsatz von Fertigteilen abzustimmen, ist es für den Architekten wichtig, in einem möglichst frühen Planungsstadium in Kontakt zum Röben PlanungsService zu treten.

 

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9. Fliesen auf WDVS

Eine wachsende Zahl von WDVS-Anbietern besitzt Zulassungen für Fliesen auf WDVS. Hierbei handelt es sich um bis zu 15 mm starkes Feinsteinzeug, das als abschließende Schicht auf das WDVS geklebt wird. Die Formate sind frei wählbar, die Flächengewichte entsprechen in etwa denen von Klinkerriemchen.

Die Gestaltungsmöglichkeiten der Fassade wachsen bei diesen Systemen ins Unendliche, wenn man bedenkt, dass neben den Standardoberflächen mit einem speziellen keramischen Druckverfahren alle denkbaren Motive dauerhaft und farbbeständig auf Röben Bodenfliesen aufgebracht werden können.

Fensterbänke für WDVS

Um den einheitlichen Eindruck einer Klinkerfassade zu erzielen, bietet es sich an, auch die Fensterbänke in Klinkeroptik zu erstellen. Röben produziert diese Fensterbänke mit entsprechender Dämmung passgenau vor. Dabei sind die seitlichen Abschlüsse aus optischen Gründen aus ganzen Steinen gefertigt. Die Montage der Fensterbänke erfolgt mittels spezieller Edelstahlkonsolen, die die auftretenden Lasten vollständig in die tragfähige Innenschale (z.B. Stahlbeton) ableiten. Dämmschicht und Riemchen des unterhalb der Fensterbank liegenden WDVS werden daher nicht belastet.